Foto: Frank Peterschröder
MATTHIAS POLTROCK
Meine aktuelle Skulpturen-Serie,
die den Titel
"Das Herz eines Künstlers ..."
trägt, ist eine Segnungskunst.
Der Arte Povera zugewandt
mit dem Auge der Pop-Art.
Kunst ändert die Wahrnehmung
der Welt, die im
beständigen Fluss ist.
Segnungskunst: die Wahrnehmung ändern.
In den letzten Jahren hat mich in meiner künstlerischen
Arbeit das Nachdenken über die Definition von Abfallmüll
und der Umgang damit geprägt.
Der sparsame und effiziente Einsatz von Ressourcen ist
ein zentrales Zukunftsthema und eine der größten
Herausforderung unserer Zeit.
In verschiedenen Serien von Arbeiten versuche
ich eben diesen scheinbaren Unrat und Abfall in einen neuen Fokus zu rücken: durch genaues, anderes Hinsehen.
Durch liebevolle Segnungskunst erfährt der Abfall eine Emporhebung und wird als wertvoll kenntlich gemacht. So wertvoll wie er ja tatsächlich ist, können doch zukünftige Generationen nichts mehr wegwerfen,
verschwenden oder vernichten.
Bei der Serie "Das Herz eines Künstlers ..." spielt Arbeitsholz eine große Rolle. Grundstoff der Wandskulpturen sind Splitter und Klötze von normalen Euro-Paletten, Schalungs-Holz vom Bau und Brennholzabfall.
Die Behandlung mit teuersten Farben, wie den schwärzesten Schwarztönen der Welt /
Stuart Semple BLK 3.0 Acrylic Paint
und das Kokushoku Musou Black aus Japan
oder die Vergoldung mit 24 Karat Blattgold oder
Versilberung sorgt für eine neue Wahrnehmung.
Das Erheben scheinbar wertlosem. Auf einen Sockel der Kunst gestellt.
"Das Herz eines Künstlers ... ist mal dunkel und voller Finsternis"
"Das Herz eines Künstlers ... ist mal spröde und
zersplittert wie Glas."
Mein " Herz aus Glas" war letztes Jahr zur
Weihnachtszeit in Gütersloh als beleuchtetes
Citylight an mehreren Stellen zu sehen.
Ein "Bauteil" meiner Künstlerherzen:
Elemente in Resin vergossen.
Eines davon eine capsule de champagne.
Champagner-Herz